#14 Honshu: Wandern in Kamikochi & der Kurobe-Schlucht

Ich habe mal geschrieben, Reisen habe etwas mit Erwartungen zu tun. Und das hat es sicherlich auch - aber: Reisen hat auch immer etwas mit Vertrauen zu tun.

Oder anders formuliert, mit der Abgabe von Kontrolle. Das macht den Reiz des Reisens ja auch aus. Ein bißchen Nervenkitzel ist meistens dabei, manchmal auch bei der Nahrungsaufnahme.

Warum sich schon verrückt machen? Auch in Europa weiß man nicht genau, was und in welchem Zustand einem so serviert wird, im Restaurant oder der Dönerbude. Man vertraut einfach darauf, das alles gut ist.

Ist das naiv? Oder mutig?
Auf Reisen sogar alternativlos?

Darüber denke ich kurz nach, hier in Takayama - während mir dieses rohe Hühnchen serviert wird.

Nichts für schwache Nerven: Hähnchen Sashimi.

Unweigerlich kommt mir der Gedanke: Was medizinisch jetzt auch immer passieren mag, schlimmer als andere Vorfälle meiner Reisen wird es schon nicht werden: Peking mit Weisheitszahn-Entzündung war die Hölle und Zentralmexiko mit grippalem Infekt ein fiebriger Albtraum. Auch in ländlichen Regionen von Brasilien war ich so ausgeknockt, dass ich kaum noch Erinnerungen daran habe. Und last but not least - mein persönliches Highlight - die Covid-Erkrankung auf Teneriffa, Dienstreise, mit zweiwöchiger Hotelzimmer-Quarantäne.

Auf Reisen härtet man wohl zwangsläufig etwas ab…
Jetzt also rohes Huhn.

Warum auch nicht?
Ich vertraue diesem japanischen Restaurant.

Die letzten Tage hatte ich mich aus unterschiedlichen Gründen eher mies ernährt und zumeist auf einen der vielen 7-Eleven Convenience Stores zurück gegriffen. Da bin ich nicht stolz drauf, aber diese Shops sind in Japan quasi der "Späti" und doch so viel mehr (und dabei sehr viel sauberer, aufgeräumter und freundlicher als die Spätis in Berlin).

Die 7-Eleven Convenient Stores, und viele Alternativen wie "Lawsons", sind in urbanen Gegenden Japans wirklich an jeder Ecke und sind auch wirklich "convenient", also “komfortabel”. Egal ob man Zutaten braucht, Fertig-Gerichte, Wasser, Bier oder Sake, getrockneten Fisch, einen Rasierer oder Hautpflegeprodukte, ob man Geld abheben möchte, eine Mikrowelle sucht oder seinen japanischen Führerschein ausdrucken muss - alles geht hier! 

7-Eleven: Eigentlich eine amerikanische Kette, aber Japanisch geführt und auch überall in Japan zu finden.

Aber für mich ist jetzt wirklich genug von 7-Eleven. Es wird endlich Zeit für richtiges Essen. Es wird Zeit für einen japanischen Knaller!

Wenn es kulinarisch wird, bin ich wahrlich kein Kind der Traurigkeit. Ich bin Foodie, durch und durch, genieße gute Restaurants, gutes Essen an sich und fast noch mehr dessen Zubereitung. Definitiv, sie ist da, diese Faszination für das Echte, Pure, Reine, Wert- und Gehaltvolle, das Gute - und für das kulinarisch Kreative. Das alles prägt mich und meine Leidenschaft und meinen Respekt für gutes Essen und ist eng verknüpft mit meiner Neugier auf das Reisen! Das kulinarische Füllhorn in fremden Ländern erweist sich immer wieder als übervoll von neuen Gerichten, Zutaten und Zubereitungsweisen. Und erzählt dabei so viel über unterschiedliche Kulturen, deren bewegte Geschichte, deren Einflüsse und kreatives Selbstverständnis. 

Essen ist Kultur. Essen ist Lernen. Essen ist Leben. Essen ist Liebe.
Und Essen ist auch Wachsen an Herausforderungen.

Und so lande ich eben in diesem Restaurant in Takayama, im Gyu-Suke.

Es ist ein Restaurant für japanische Fleisch-Spezialitäten, wie man unschwer schon im Eingangsbereich an dem Dry-Aged-Kühlschrank sehen kann - und so stelle ich mich hier dieser neuen Herausforderung: rohes Hähnchenfleisch.

Die Japaner sagen “Torisashi” dazu.
Konichiwa, einmal rohes Hühnchen bitte!

Ich hoffe auf eine echte “Umami-Erfahrung”.

Umami, die perfekte Geschmackssensation: Von einem Japaner im Jahre 1908 beim Genuss von Seetang entdeckt und später industriell isoliert und gewandelt als MSG, als Geschmacksverstärker, eingesetzt. Maggi und Co. lassen grüßen.

Jetzt und hier aber bitte ganz ohne künstliche Geschmacksverstärker. Und ich bin mir sicher, dass in diesem Geschmackstempel alles echt ist.

”Umami” zählt neben “süß”, “sauer”, “salzig” und “bitter” zu den grundlegenden geschmacklichen Sinnesqualitäten des Menschen und wird meist als herzhafter, würziger oder fleischiger Geschmack beschrieben.

Das sind meine letzten Gedanken.
Dann tue ich es, ich beiße beherzt in dieses rohe Hühnchen.

Ich kaue die ersten Bissen, und es ist recht viel zu kauen. Es wird sogar mehr, wenn man kaut. Zumindest fühlt es sich so an.

Kauen. Schmecken. Fühlen.
Wieder Kauen. Nochmal Schmecken. Nochmal Fühlen.

Und, ich ziehe ein erstes Fazit: Es ist - abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Haptik - sowas von gut! Definitiv eins der besten Hühnchen-Erlebnisse meines Lebens!

Niemals hat es so direkt, pur und irgendwie “ehrlich” geschmeckt.
Ist das Umami?

Spätestens mit der Soja-Sauce zum Dippen wird sich das Umami-Gefühl einstellen, aber ich möchte das rohe Hühnchen erstmal pur probieren. Und ja - ich mag es und bedanke mich bei mir selbst, hier auf Reisen einfach “ja” gesagt zu haben. Zu einer Herausforderung, bei der ich mich eigentlich nicht ganz wohl fühlte.

Ich bin vom Restaurant Gyu-Suke begeistert, auch von der folgenden Selektion an Cuts vom Dry Aged Hida Beef, einer speziellen Rinder-Rasse aus den Bergen von Hida. Erst kurz am Tisch selbst angegrillt und dann mit Stäbchen zart schmelzend auf die Zunge gelegt, ungesalzen, aber vorher kurz getunkt in mit geröstetem Sesam angereicherter dunkler Sojasauce - sensationell! Wahrscheinlich hat es eine ähnliche Qualität wie das Kobe-Beef, das aus der gleichnamigen Provinz stammt, nicht fern von hier - und offensichtlich die bessere Marketing-Strategien hat. Zumindest hat man in Europa öfter vom Kobe-Beef gehört, seltener aber vom Hida-Beef.

Wie auch immer - demütig genieße ich jede Sekunde, jeden Bissen. Bin ehrfürchtig, erwische mich, wie ich beim Essen die Augen schließe, bin dankbar für diese kulinarische Extremsituation.

Die begleitende Ramen-Suppe nehme ich an, das rohe Pferdefleisch lehne ich ab und stürze mich stattdessen zum Abschluss auf diese unverschämte Macha-Eiscreme. Auch die ist der Knaller!

Aber Schnitt. Blick zurück. Vor der Völlerei ist Aktivität angesagt:
Heute ist wirklich ein grandioser Tag in Takayama.

Oder besser gesagt, eineinhalb Bus-Stunden weiter östlich, im Chubu Sangaku National Park, in Kamikochi.

Anreise in die Japanischen Alpen, mit dem Bus aus Takayama.

Ankunft in Kamikochi, alles ordentlich, selbst das Wetter.

Busbahnhof mit gratis Fußbad. Ach, Japan….

Hier, im Flusstal des türkisfarbenen Azusa Flusses, gönne ich mir den Momiji, den japanischen Herbst, mit vielen knallgelben und knallroten Blättern, in der wilden Natur mit beidseitig herauftragenden Bergen. Es sind sogar einige Dreitausender darunter, dazu Hochmoore, Grasflächen und Bambus-Wälder. Ich bin mit meinen Wanderschuhen auf 1.500 Metern unterwegs und die Landschaft ist verrückt schön!

Der Chubu Sangaku National Park ist eine wilder Mix und ein biodiverser, atmosphärischer, ästhetischer Traum!

Immer mal wieder stehen am Wegrand Bärenglocken. Glocken, die man läutet, damit die Bären wissen, dass man da ist und so Missverständnisse vermieden werden.

Nicht nur ich, auch meine Gedanken, wandern. Kanada. Das wilde Alaska. All die Bären, die mir da sprichwörtlich über den Weg gelaufen sind. Ich lächele und lasse diese Glocke Glocke sein. Bei den Menschenmassen hier wäre ich extrem überrascht einen Bären zu treffen. Und wenn doch, wäre die Glocke wohl eher ein albernes Geläut zum jüngsten Tag. Dann lieber mit Stil untergehen, als dabei auch noch albern zu bimmeln…

Statt Bären gibt es heute in Kamikochi eine Vielzahl andere Wildtiere zu entdecken. Schmetterlinge, Fische im klaren Alpenbach und eine freche Affen-Familie.

Fünfzehn Kilometer wandere ich, aber alles sehr easy und auf befestigten Wegen, ohne viel Höhenmeter und ohne großes Gepäck. Dafür mit vielen Foto-Pausen und mit noch mehr Mitwanderern. So viele Menschen hatte ich lange nicht auf einem Haufen gesehen. Das muss man fairerweise auch sagen. Und dennoch ist alles friedlich und entspannt. Es wird viel gelächelt und gegrüßt, "Konichiwa" eins der wenigen japanischen Worte, die ich kenne, leider.

Man genießt kollektiv den Momiji, den japanischen Herbst. Alle strahlen und sind happy. Alt, jung, größere Gruppen, Familien oder Einzelgänger, es ist eine positive, glückliche Herbstwanderung, die Sonne strahlt.

Man trifft sich auf den Wegen häufiger auch wieder, lacht dann, grüßt herzlich. Einige Japaner wandern mit Handy vor dem Gesicht und aktivem Videocall, die Liebsten daheim sind live dabei. 4G oder gar 5G Abdeckung, überall, selbst hier im abgelegenen Gebirge. Etwas absurd, aber nicht weiter schlimm, niemand stört die Ruhe, diese magischen Momente in den Alpen. Das wäre auch nicht japanisch…

Auf dem Rückweg komme ich am Myojin Pond vorbei, einem kleinen See inmitten des Bergpanoramas, mit vielen kleinen, moosüberzogenen und fotogenen Inselchen, auf denen Nadel- und junge Ahornbäume stehen. Ich sitze am Ufer des Myojin, ein paar Touristen machen Fotos, insgesamt ist es eine total entspannte Atmosphäre. Und auch ich suche mir meine Motive. Das alles sieht verwunschen aus und verwunschen ist eine auch treffende Beschreibung der Zeit, die ich hier erlebe.

Für mich ist in vielerlei Hinsicht jetzt hier das Maximum erreicht - ich könnte nicht glücklicher sein. Danke Takayama und Danke Chubu Sangaku National Park!

Nun geht es auch schon weiter, gleich am nächsten Tag. Freunde warten auf gemeinsame Abenteuer, nur wenige Bergketten weiter nord-östlich, am Fuße der Kurobe-Schlucht. Hier liegt der kleine Onsen-Ort Unazuki, und auch den erreicht man am Besten mit der Bahn.

Ankunft in Unazuki, mit der Bahn, natürlich.

Unazuki ist atmosphärisch irgendwie schräg: Von der Größe her eher ein Dorf (6.000 Einwohner), aber irgendwie auch industriell und mit Bahnlinien durchzogen. Gleichzeitig ist der Ort harmonisch in die Schlucht geschmiegt, der Kurobe Flusslauf schlängelt sich hindurch, könnte also durchaus romantisch sein. Allerdings ist Unazuki auch ein Touri-Ort. Im Winter für japanische Ski-Fahrer und auch sonst bekannt für seine Onsen, seine Thermalquellen. Dementsprechend stehen hier ein paar Hotelbunker herum, es gibt sogar ein Grand Hotel.

Unazuki: Industrieflair trifft Berg- und Bahnromantik.

Wir checken ein. Selbstverständlich in das Grand Hotel. Dieser Zwischenstop hier bietet mal wieder eine der besseren Unterkünfte meiner Langzeitreise. Ich kann ja nicht meine Freunde auf mein Niveau herunterziehen, das sonst so meistens herrscht, auf dieser Langzeitreise. Nein das geht nicht. Nun also ein Japanisches Spa-Hotel. Mit Kimono natürlich.

Checkin-Bereich, Lobby des Grand Hotels: Kimonos zur Auswahl (bzw. Yukata).

Albern mit Stil: Yukata, eine Art Kimono für legere Anlässe.

Futon Bett mit Aussicht: Schlafen auf japanisch.

Wir stärken uns im hoteleigenen Restaurant, bevor wir zu unserer Wanderung aufbrechen. Mit der Kurobe Gorge Railway soll es nun endlich den Fluss stromaufwärts gehen, tief hinein in die Schlucht.

Schon wieder eine kleine Zugreise, schon wieder auf den Gleisen unterwegs.
Es wird wohl Zeit, hier mal kurz über die japanische Bahn zu sprechen.

Denn die ist etwas Besonderes.

Natürlich: Unazuki, und damit der Zugang zur Kurobe-Schlucht, ist gut mit dem Schnellzug von Tokio aus zu erreichen. Einmal umsteigen in Kurobe. Die Fahrt dauert ungefähr dreieinhalb Stunden. Davon die meiste Zeit mit dem Hokuriku-Shinkansen, dem Bullet Train, und auch der ist im “Japan Rail Pass” enthalten, diesem all-you-can-ride Ticket, dass viele Reisende nutzen. Ich hatte mich gegen dieses Flatrate-Ticket entschieden. Zwar nutze ich die Bahn in Japan oft, aber eben nicht konstant am Stück, und somit hatte sich das Angebot für mich nicht gerechnet.

Japan und die Bahn - oder besser gesagt: die Japaner und die Bahn - haben eine besondere Verbindung.

Shinkansen - der Bullet-Train.

Züge in Japan: Schön, schnell, pünktlich.

Die Sitze können beliebig gedreht werden, sodass man immer in Fahrtrichtung sitzt. Oder in Gruppen, so wie hier, die Reisegruppe und ich.

Über jedem Sitz die Info: frei (irritierender Weise rot) oder bald belegt (gelb) oder reserviert (irritierender Weise in grün).

Die Bahnen sind in Japan auch von wichtiger gesellschaftlicher Bedeutung: 50 Millionen Japaner nutzen die Züge. Jeden Tag!
Sie haben auch eine kulturelle Bedeutung: Die Bahn steht für die historische Modernisierung Japans, sie symbolisiert Fortschritt.
Und für den ein oder anderen Japaner ist sie sogar noch so viel mehr:

Noritetsu - so nennt man Japaner, die das Fahren mit möglichst vielen verschiedenen Zügen lieben.

Odetetsu - die Bezeichnung für japanische Fans von Bahnansagen und den typischen Melodien in Bahnhöfen.

Toritetsu - japanische Fotografen, die sich auf Bilder von Zügen spezialisiert haben.

Ekibentetsu - Japaner, die von “Ekiben” begeistert sind, also Bento-Boxen mit japanischen Snacks, die an den Bahnhöfen verkauft werden.

Verrückt! Doch nun wird es endlich Zeit für die Kurobe Schlucht. Wir klettern in den kleinen Zugwaggon. Und ich bin mir sicher, dass hier, in dieser Mini-Bummelbahn, die sich mit atemberaubenden 16 km/h gerade den Flusslauf hoch schlängelt, jede Kategorie japanischer Zugfans vertreten ist: Noritetsu, Odetetsu, Toritetsu und Ekibentetsu.

Ein Traum für Noritetsu, ein Albtraum für Ekibentetsu (= Bahn mit Seltenheitswert, allerdings keine Bento-Boxen).

Auf geht’s in die Kurobe-Schlucht!

Die Fahrt ist entspannt und schön. Entlang der Schlucht und des Kurobe-Fluses geht es durch enge und feuchte Tunnel und über Brücken, hinauf in die Berge, stets dem Kurobe-Fluss folgend. Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt und ist schon ein Highlight für sich.

Und es wird unterwegs auch viel gewunken.

Man fährt an Wanderern oder Bauarbeitern vorbei, und man winkt sich. Ein Zug kommt uns entgegen, man winkt sich. Wir winken natürlich auch. Sogar die Lokführer winken einem. Das ist ein wenig schräg, aber tut nicht weh. Warum auch nicht. Winke-winke!

Und tatsächlich, so ergibt meine Recherche, hat das Winken beim Reisen in Japan Tradition, und eine starke emotionale Bedeutung. In Japan gibt es den Begriff “ryojo”, was so viel wie “romantische, sentimentale Stimmung des Reisens” bedeutet. Und es gibt wohl auch eine “Verkettung des Winkens”: Wenn jemand anfängt zu winken, ist das ansteckend. Oft winken andere einfach mit, wenn einmal jemand anfängt.

Es wird zu einer kollektiven, spontanen Geste, einer Gruppen-Winkerei.
Und natürlich zündeln wir das ein oder andere Mal…

Aktion/Reaktion: Zündeln mit japanischen Touristen…

… und natürlich mit den Lokführern.

Alle winken und sind happy, denn diese Bahnstrecke ist auch wirklich etwas Besonderes. Wir fahren mit einer Cabrio-Bahn, beziehungsweise in einem Waggon ohne Fensterscheiben, was zu dieser Jahreszeit doch schon etwas kühl ist.

Die Kurobe-Eisenbahn diente früher dazu, Arbeiter und Material zu den Baustellen von Kraftwerken und Dämmen in den Bergen zu bringen. Heute wird sie für Ausflügler genutzt, die an einer der Zwischenhaltestellen oder der Endhalte Keyakidaira ihre Wanderstiefel schnüren wollen.

Da ist auch unser Plan. Wir wollen nach Keyakidaira und für eine kleine Wanderung aufbrechen zu den Quellen des Babadani Onsen, ein eiskalter Fluß, mit kleinen heißen Quellen.

Die Wildnis ist niemals wirklich wild in Japan. Zumindest habe ich so das Gefühl. Das liegt nicht nur am flächendeckenden 5G-Empfang , sondern beispielsweise auch an den Helmen, die kostenfrei Am Wegrand angeboten werden. Falls ein Stein von den Steilhängen fällt.

Etwas unordentlich für japanische Verhältnisse: Regal kostenfreier Leih-Helme. Da waren wohl ausländische Touris am Werk…

Links unter uns schlängelt sich der Kurobe Fluss durch die Schlucht, rechts von uns ragen felsige Steilwände in die Höhe. Einmal geht’s durch einen langen Tunnel. Wir folgen dem gut ausgebauten Wanderweg, eigentlich eine kleine Straße. Es ist insgesamt auch eher ein verlängerter Spaziergang mit Panorama-Ausblicken, als eine echte Wanderung. Etwas mehr als sechs Kilometer, hin-und-rück.


Ziel unseres Ausflugs sind heiße Quellen, die in den jungen Kurobe münden. Wir finden sie flußaufwärts, sie sind nicht zu verfehlen. Vor allem, wenn man eine gute Nase hat. Direkt neben dem türkisfarbenem Fluss brodelt und blubbert es, heißes Wasser mündet in den Bergbach. Es dampft und stinkt. Es gibt hier sogar ein kleines Onsen, eine Bade-Einrichtung mit Becken. Das sieht allerdings nicht so wirklich einladend aus, also sparen wir uns das und genießen lieber die spektakuläre Natur.

Auf dem Rückweg mit der Cabrio-Bummel-Bahn wird noch etwas gewunken, und der Tag mit Sashimi und Sake beschlossen. Das war hier eine ganz feine, bunte und interessante Zeit - und so ganz fertig bin ich auch noch nicht mit Honshu:

Neben der Bergwelt, der reichen Kultur, der Architektur und den kulinarischen Eskapaden stehen weitere Highlights an.
Für das nächste, braucht’s wieder einen Neoprenanzug. Und starke Nerven.

Ich habe ein Date mit 200 Hammerhaien.
Und die mögen es vielleicht nicht, wenn man sie warten lässt…

Auf geht’s also an die Südküste von Honshu!

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#13 Takayama: Was ist schön?